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Der „Pate“ der Fashion Week in Moskau

2 Apr

Mit einem Feuerwerk russischer Mode eröffnete die Mercedes-Benz Fashion Week in Moskau. Auf dem Plan der Shows taucht ein Name gleich mehrmals auf: Slava Zaitsev.

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Die Show von Moskaus  Mode-Paten Slava Zaitsev und Enkelin Maroussia (links) – in Russland ist dieser Name groß und wird wohl so schnell auch nicht vergessen werden

Was ist typisch für russische Mode? „Zaitsev“, kommt es bei Natalia (27, Studentin und Besucherin der Fashion Week) wie aus der Pistole geschossen. Der 75-Jährige ist ein Urgestein. Schon in den 1980er-Jahren begann er als Designer und ist heute aus der Branche nicht mehr wegzudenken. Er ist der „Maestro“ und sein Name hat hier so viel Gewicht, dass er mit seiner Show die Fashion Week seit Jahren eröffnet.

Schauplatz ist die „Manege“ gegenüber vom Kreml. Einst waren hier Pferdeschauen zu sehen, heute die Defilees russischer Designer. Ohrenbetäubend laut schmettert Tschaikowskis „Schwanensee“ aus den Boxen. Dazu schweben wunderschöne russische Models über den Laufsteg und zeigen Zaitsevs aktuelle Herbst/Winter-Kreationen. Tradition ist der Mehrheit der russischen Designer wichtig, doch kaum jemand bleibt so nah an den Wurzeln wie Zaitsev.

In Russland darf es von allem ein bisschen mehr sein und bei ihm sowieso: Seine Mode ist bunter, opulenter und glamouröser. Viel Pelz, Gold- und Silberbrokat, funkelnde Glitzerroben und ausladende Kleider mit Reifrock – wer das trägt, fühlt sich wie Anna Karenina höchst persönlich.

Doch diese Entwürfe sind nur ein Teil der spektakulären Show, die der Designer seinem Publikum zeigt. Unglaubliche 55 Minuten dauert das Spektakel. Zum Vergleich: In der Regel ist eine Modenschau nach 25 Minuten zu Ende.

Seinem Spitznamen „Roter Dior“ macht Zaitsev alle Ehre. Christian Dior († 52) schuf 1947 den legendären „New Look“ mit betont schmaler Taille und ausgestelltem Rock. Zaitsevs gepunktete Kleider sind eine Hommage an den legendären Kollegen.

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